Ansiedlung von Fabriken auf freiem Feld
Noch um 1800 war die Gegend unseres heute eng bebauten und stark belebten Kiezes freies Feld, das zum Dorf Tempelhof gehörte. Auf den Tempelhofer Bergen stand eine Reihe von Windmühlen. Der heutige Mehringdamm existierte bereits lange als Landstraße und verband die damalige Doppelstadt Berlin-Cölln mit Dresden. Die heutige Bergmannstraße war eine unbefestigte Verbindung zwischen dem Mehringdamm und der Hasenheide, die bis 1837 Weinbergsweg hieß, was auf die schon länger zurückliegende Nutzung der Tempelhofer Anhöhe verweist.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war über die Entwicklung der Region als südliches Stadterweiterungsgebiet noch nicht entschieden. Nach Aufstellung des Kreuzberg-Denkmals 1821 entstanden in seiner Nähe eine Sommerhauskolonie und ein Vergnügungspark namens Tivoli. Viele Berliner unternahmen hierher ihren Sonntagsausflug vor die Tore der Stadt.
Am Weinbergsweg, der heutigen Bergmannstraße, hatte man ab 1825 begonnen, Friedhöfe anzulegen. Am Südrand der Anhöhe, südlich der heutigen Schwiebusser Straße, erstreckte sich das Tempelhofer Feld, das bereits seit 1722 als Exerzier- und Paradeplatz der Berliner Garnison genutzt wurde.
Nur sehr wenige Menschen wohnten in der näheren Umgebung, sodass in der Gegend Fabriken angesiedelt werden konnten, für die es innerhalb der Stadt bereits keinen Platz mehr gab. Den Anfang machte ein chemischer Betrieb. 1838 folgte die Berliner Bockbrauerei.